Wann ist ein Mann ein Mann?

Das Bild des Mannes hat sich gewandelt mit der Zeit. Nicht immer und überall, aber dennoch sind die meisten Männer keine Männer mehr. Wie heißt es so schön? Wir brauchen mehr Eier! Hartgekochte! Aber nein, der Mann von heute hat meist mit der ursprünglichen Form nicht mehr viel gemein. Warum? Denken wir doch einmal an die hochdekorierten Fußballer, wenn die sich einen Nagel abbrechen, dann haben sie die beste Krankheits-Entschuldigung für das Fernbleiben eines Trainings. Das gab es wirklich, so traurig es sich auch anhört.

Der Mann von Welt, der heute was zählen will, läuft mit der perfekten Frisur, glattrasiert oder zumindest mit perfekt in Form gebrachtem kurzem Bart, manikürt und pedikürt und als Nackthaardackel körperlich gesehen durch die Botanik. Man mag meinen, jeder macht das persönlich für sich aus, doch irgendwie ist es zu einem gesellschaftlichen Zwang gekommen, dass der Mann gefälligst seine Ganzkörperbehaarung zu eliminieren hat. Hygienischer Aspekt? Also bitte, bleiben wir doch mal auf dem Boden der Tatsachen. Den Schweißdrüsen interessiert es nicht die Bohne, ob Haare davor sind oder nicht, die körperliche Klimaanlage funktioniert sowohl mit als auch ohne. Wissenschaftler haben aber bewiesen, dass … Jaja. Was unsere Wissenschaftler alles so beweisen. Körperhaare stören beim Sport? Wieso? Ist dann der Luftwiderstand nicht perfekt geregelt?

Heute wird man ausgelacht, wenn man sich nicht dem gesellschaftlich anerkannten Ritual der Körperhaar-Entfernung unterzieht. Der Brustpelz der 70er Jahre ist verpönt, die Schamhaare stören beim Sex. Da möchte man aber fragen: Was haben die Männer in der gesamten Menschheitsgeschichte so leiden müssen, als es noch nicht in Mode war? Oder ist es der Zwang, sich vom Affen unterscheiden zu müssen, obwohl im Hirn noch die tierischen Instinkte verankert sind? Denn ein auch ein gestylter, mit perfektem Body „gestählter“ Mann ist immer noch – nur ein Mann.

Man mag in Internet-Portalen wie Schönheit und Kosmetik immer wieder lesen, dass sich die Männer auch in den Episoden der altertümlichen Menschheitsgeschichte mit Krötenblut und Katzenkot penibel die Körperhaare entfernt haben. Doch man mag bezweifeln, dass es damals schon den perfekt gestylten Mann, mit einem Körper wie Adonis und haarlos wie ein Nacktaffe, überall und zu jeder Zeit gab. Oder war es einfacher für die Bildhauer und Zeichner, einen maskulinen Körper ohne Behaarung darzustellen? Denn schließlich sieht man das Gesicht Gottes oder seines Sohnes auch oft mit wilder Mähne und wallendem Bart. Also kann es nicht die Vergöttlichung des Mannes sein, der diesen dazu treibt, sich in aufwendigen Prozeduren jedes Barthaar einzeln auszurupfen.

Es ist doch eher der Zwang, um unter den ganzen anderen Konkurrenten, die diese Schönheitsrituale durchführen, hervorzustechen. Doch die Natur hat den Menschen die Haare an bestimmten Stellen nicht umsonst etwas beständiger wachsen lassen. Auch wenn die Forscher die hygienisches Aspekte gern ansprechen, doch die Natur mag sich bei der Körperbehaarung auch etwas gedacht haben.

Warum sollte man die Hälfte seines Lebens damit verschwenden, perfekt gestylt, haarlos und durchtrainiert aus der Konkurrenz herauszustechen, nur damit man irgendwie nur zu einem Teil einer Masse wird, in der dann alle gleich aussehen? Oder um die Frage anders zu formulieren, sind Männer, die auf ihrem Status als Mann auch äußerlich bestehen, wie zum Beispiel Biker oder Rocker, deswegen weniger ästhetisch? Oder ist es einfach nur der gesellschaftliche Zwang? Doch dann ist es auch verständlich, dass Männer, die diesem Trend nicht folgen wollen, ausgelacht werden.

Es sind doch im Grunde nur die Taten, das Verhalten und die Ergebnisse desselben, die uns zu dem machen, was wir sind, unabhängig von der körperlichen Erscheinung. Ein Albert Einstein war nun wirklich keine Schönheit, da hätte auch alles Epilieren nicht geholfen, und doch ist er jedermann bekannt. Warum? Weil er an seinen Leistungen gemessen wird. Im Gegenteil, ihn macht sogar seine körperliche Unschönheit noch bekannter. Machen nicht die körperlichen Schönheitsfehler einen Menschen gleich interessanter, heben sie diesen doch von der Masse der Schönlinge ab. Immerhin ist Eitelkeit auch eine der sieben Todsünden. Und die Zeit, die man täglich aufwendet für diese Todsünde, kann doch auch produktiver verwendet werden. Das Leben ist einfach zu kurz, um sich mit solchen Nichtigkeiten zu beschäftigen und davon mal abgesehen, als Friedhofsgemüse hat man dann auch nichts mehr davon.

Übertriebene Eitelkeit, Ästhetik oder doch nur Gruppen- oder Gesellschaftszwang? Zumindest sollte man dann auch so tolerant sein anderen ihre Einstellung dazu zuzugestehen. Und im gewissen Sinne ist es auch irgendwie eine Verweichlichung. Aus neutralem, kritischen Blickwinkel betrachtet.

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(re-blog)

 

 

 
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