Kleine Dämonenkunde: Tiamat

Ob nun Gott oder Dämon, Tiamat wird zu Unrecht verteufelt. Ist sie doch „nur“ eine Göttin der babylonischen Mythologie. So zumindest in der offiziellen Interpretation. So wird sie gern als gehörnte Wasserschlange, Wasserdrachen oder als mehrköpfiger Drachen dargestellt. Welche Darstellung nun wirklich korrekt ist, darüber streiten sich die sogenannten Experten. In den babylonischen Aufzeichnungen wird sie als geflügeltes Misch-Wesen dargestellt – siehe Bild.

Tiamat - Abb. aus dem British Museum

Tiamat – Abb. aus dem British Museum

Tiamat wird als die Göttin des Chaos und Salzwassers bezeichnet und bildet damit den Gegenpol zu ihrem Gatten, Absû, dem Gott des Süßwassers. Kinder hat sie auch, namentlich erwähnt als Lachmu, Lachamu und Qingu. Später soll Qingu (Quingu) ihr Gatte werden und vernichtet.

Im Gilgamesh-Epos:

Im Enūma eliš wecken die jungen Götter Tiamat und Apzu mit ihrem Lärm und ihrem Treiben, und Apzu will die Ruhestörer vernichten, zum Unwillen Tiamats. Nachdem Apzu durch den Gott Ea/Enki getötet worden ist, schwört Tiamat Rache und verbündet sich mit ihrem Sohn Qingu, dem sie große Macht verleiht. Zusammen mit einer Armee von Ungeheuern will sie ihre Kindeskinder bekämpfen, diese schicken ihr jedoch Marduk, den Sohn von Ea, entgegen. Er tötet Qingu und besiegt auch Tiamat im Zweikampf, spaltet sie und bildet aus den Hälften den Himmel und die Erde. (Wikipedia)

Einig sind sich alle Quellen zumindest in ihrer Rolle als Göttin des Chaos und Salzwassers. Ob nun Dämon oder Göttin, die Betrachtungsweise bleibt jedem selbst überlassen. Zumindest stammt sie aus einer der älteren und ältesten Religion, von den Babyloniern (akkadisch).

Die Babylonier haben ein fruchtbares Land im heutigen Irak besiedelt, benannt als Zweistromland mit den Flüssen Euphrat und Tigris, auch als Mesopotamien bekannt. In der Hochgeschichte des Altertums haben die Babylonier bereits schon einen starken Staat gebildet und hatten eine stark ausgeprägte Kulturgeschichte. Und eine ebenso stark ausgeprägte Religion mit einer vielfältigen Götterwelt, die sich ebenso um die Mythen der Erschaffung der Welt sowie dem Leben darauf verschrieben hat.

Quellen:
Dämonen.de
Wikipedia
Propyläen – Weltgeschichte – Band I. (ISBN 3 549 05731 8)

 
This entry was posted in Damals war's - Geschichtliches, Dämonenkunde, Gothic, Meinung gemeint, menschlicher Irrsinn, Natur und Kosmos, Religion und Aberglaube and tagged , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

One Response to Kleine Dämonenkunde: Tiamat

  1. Pingback:Blogbattle No. 21 – Babylon | Sapere aude