Schuby „Open Air“

Kleinere regionale Festivals haben einen immensen Vorteil für uns Konsumenten von guter Musik: Sie sind nicht überlaufen, überteuert und die Bands sind noch nicht überheblich. Das sind dann schon derer drei. Natürlich gibt es noch einen: Man kann mit den Bandmitgliedern auf Augenhöhe kommunizieren, wenn sie nicht auf den Brettern stehen, die für sie einmal die Welt bedeuten sollen. Und man lernt immer wieder neue Musik kennen …

Die Sonne knallte erbarmungslos ihre Strahlen auf das Gelände. Und auch wider besseren Wissens wurde der Durst mit Bier gelöscht. Es gibt tatsächlich noch Biere, die richtig süffig sind und gerade bei dem Wetter die Kehle runterlaufen wie Öl. Die Wirkung bei einem solchen Wetter zeigt sich auch schnell und fatal. Aber es war wirklich lecker, dieses Kellerbier. Und gerade für mich, der Bier nicht wirklich viel abgewinnen kann. Es passte aber auch alles: gute Stimmung, zu gutes Wetter und gute Musik.

Die gute Musik lieferten Bands aus der Region. Bands, die sich zwar nicht mehr beweisen müssen, aber entdeckt von uns Konsumenten. Auch ich bin da auf ein Schmankerl aufmerksam geworden und werde mir die Demo-CD in Ruhe zu Gemüte führen. Zu Hause, bei ein oder zwei Gläsern Met der eigenen Produktion.

Foto von (c) Ines - published via Facebook

Foto von (c) Ines – published via Facebook

Nichtsdestotrotz sind wir aber im Grunde für und wegen einer Band dort aufgeschlagen, deren Live-Auftritte leider zu der eher seltenen Art gehören. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und für das lichtscheue Gesindel gab es die Band Lichtscheu. Und trotz aller technischen Probleme am Anfang hat es Goldkehlchen mit ihrer Stimme und dem passenden musikalischen Hintergrund geschafft, für die wohlfühlende Entenpelle zu sorgen. Madame und Messieurs, vielen Dank für den wundervollen Auftritt. Es war wie immer ein Vergnügen, euch zuzusehen und der Musik zu lauschen. Live kommt ihr eben am besten rüber …

Aber eines verzeihe ich euch von Lichtscheu nicht: mich deswegen in die Sonne zu jagen. Ich hab Farbe bekommen, ein wenig. Und das geht gar nicht. Lange habe ich meine Blässe gegen die Pigmente verteidigt und nun? Das nächste Konzert, auch gern Open Air, bitte in Dunkelheit. Wie es der Name schon sagt …

Leider zählten die anderen Bands für mich irgendwie unter ferner liefen. Die erste Band namens Grimm erweckte noch Interesse, die nachfolgenden vergingen in einer Explosion aus Licht und Bier. Waren zwar da, man hörte sie auch, doch der Schatten im Zelt war zu weit weg, um explizit etwas sehen zu können, geschweige denn, das sie interessant genug waren, sich die Namen zu merken. Der Ausflug in den Norden – hat sich dennoch gelohnt.

 
This entry was posted in Gothic, Medien, Meinung gemeint, Tagespalaver and tagged , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.