Der Angriff der Buchstaben

Durch die täglichen Nachrichten wuseln zwei Bartagamen, die ausgewaschen ausgesetzt wurden. Schön für die Echsen, dass sie wenigstens sauber waren, bevor sie in die Wildnis entlassen wurden…. Diese frechen Buchstaben immer, die einfach ihre Plätze wechseln und sich hinsetzen, wo sie nicht hingehören. Schade für die Bartagamen, denn niemand weiß dadurch, das sie schon ausgewachsen waren.

Dieser Streik der Buchstaben ist noch schlimmer, als man es sich allgemein hin denken möchte. Da schließen sich einige einfach zusammen und plötzlich ist ein ganzes Wort erschunden. Halt, nein, verschwunden. Und das alles, nachdem schon das böse Komma ein Eigenleben entwickelt halt. Die Autoren heutzutage haben es wirklich nicht leicht. Rebellierende Satzzeichen, verschwundene Buchstaben – damit bricht das gesamte textliche Gefüge zusammen.

Nur gut, dass der allgemeine Mensch das schon gar nicht mehr merkt. Das Auge übermittelt, das bestenfalls vorhandene Hirn setzt den Schwachfug irgendwie schon zusammen, meist sinnfrei, sinnentstellt oder auch, in seltenen Fällen, sinngemäß. Da sind die Kommentatoren ganz oben mit dabei. Bei denen verschwinden nicht nur die Buchstaben auf dem Weg von Auge Richtung Hirn, nein, in jenem bauen sie sich in völlig anderer Reihenfolge wieder zusammen. Das erklärt dann auch den fehlinterpretierten Sinn eines Textes.

Wird Zeit für einen Gegenangriff. Jeden ausgebüxten Buchstaben inhaftieren, foltern und in inhaltslose Sätze sperren. So wie sich das gehört. Attacke!

 
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