Verstanden?

Wir leben in einer Zeit, in der jeder alles weiß. Dank Internet kann man sich informieren und dann mit seinem gesunden Menschenverstand, den man glaubt zu haben, hausieren gehen. „Ich nutze meinen gesunden Menschenverstand, um das oder das sagen zu können“ ist eine fast alltägliche Floskel geworden, wenn man sich durch die Kommentare bei irgendwelchen Diskussionen wühlt. Wer seinen gesunden Menschenverstand wirklich nutzt, der weiß, das es sinnlos ist und deplatziert, wenn man damit auch hausieren geht.

Wer einen gesunden Menschenverstand hat, der muss es der Welt nicht erst sagen. Das erschließt sich dem Zuhörenden von selbst, sollte es zumindest. Und wenn nicht, ist es doch auch nicht schlimm. Man kann den Rest auch, soweit möglich, ignorieren. Sollte man oft auch, selten nur einschreiten.

Doch mal ehrlich. Was nutzt ein gesunder Menschenverstand, ein menschlicher Verstand, wenn man diesen nicht einsetzt? Oder sich dermaßen erniedrigt, dass man damit hausieren gehen muss? Hat Mensch das nötig?

Die andere Seite vertritt den Grundsatz von……. : „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Wissen ist Macht, und nichts wissen macht auch nichts, nicht wahr? Doch ist Wissen wirklich Macht? Viele schlauen Köpfe vergangener Zeiten wurden erst posthum als wissend deklariert, wohlweisslich wegen wahrscheinlich. Hat es ihnen was gebracht? Nicht wirklich. Denn meistens profitiert immer irgend ein anderer, der sich das Wissen angeeignet hat und besser vermarkten konnte. Wie ein gewisser Abraham Bell, der als Erfinder des Telefons gilt, aber nicht der Erfinder war. Er hat nur das Patent eingereicht. Der wahre Erfinder – ist arm verstorben. Ein Reichtum an Wissen verhilft nicht immer zu Reichtum an materiellen Werten. Doch ein Reichtum an materiellen Werten kann zu viel Wissen verhelfen, auch wenn nur rudimentär erworben. Viel Wissen macht nichts, doch damit protzen macht einen noch nicht zu einem besseren Menschen.