Gespräche VIII.

Morgenstund hat Gold im Mund – doch Gold im Mund ist ungesund. Dieser verfluchte innere Wecker, der nur funktioniert, wenn Wochenende ist, im Urlaub und an Feiertagen – aber niemals an Arbeitstagen.

Innere Uhr: Hallo aufstehen!
Ich: (gähnend) Schnauze.
Innere Uhr: Los jetzt, der morgen ist da, es fünf Uhr.
Ich: Viel zu früh,m müde hab, schlafen will.
Innere Uhr: Aufstehen! Das waren schon 2 Stunden mehr als üblich.
Ich: (gähnend) Dafür bin ich auch später ins Bett, also Ruhe jetzt.
Innere Uhr: Nix da mit umdrehen oder soll ich zu drastischen Mitteln greifen?
Ich: Was sollen das schon für Mittel sein? Ich will weiterschlafen …
Innere Uhr: (ruft laut) Hirn an Blase. Schon voll?
Blase: Jupp. Soll ich drücken?
Innere Uhr: Leg los, Feuer frei.
Blase: Juhuu. Das kann ich. (drückt)
Innere Uhr: (Kräht) So, aufstehen jetzt, du musst mal.
Ich: Manno, ich will noch liegen bleiben. Ich muss noch nicht aufstehen. Warum quälst du mich so?
Innere Uhr: Weil ich es kann.
Ich: Du hättest mich vorgestern wecken können, als ich so lange verpennt hatte.
Innere Uhr: Das hätte mir ja keinen Spaß gemacht. Außerdem war ich da OOO.
Ich: Was warst du da?
Innere Uhr: Out Of Order.
Ich: Warum? Warum dann, wenn ich dich brauche?
Innere: Keine Ahnung. Weil Baum. Aber nun bin ich da und du stehst auf.
Ich: Nix da, es ist Wochenende.
Blase: (drückt weiter) Scheint wohl noch nicht zu reichen? Man, ich bin schon am überlaufen.
Ich: Da geht noch was. Ich halte noch mehr aus.
Innere Uhr: (verzweifelt) Keine Chance, schlafen lass ich dich nicht mehr.
Ich: Was habe ich dir getan das du mich so quälst?
Innere Uhr: Nichts. Aber es macht Spaß. Es ist meine Aufgabe, immer für dich da zu sein, wenn du es nicht brauchst. Uhd ausschließlich dann, sonst macht der Unsinn keinen Sinn. So, dass musste mal gesagt werden und jetzt steh endlich auf.
Ich: Na super. Wie gut, dass ich nur eine innere Uhr und keine innere Stimme habe.
Innere Uhr: Ich kann die ja auch mal wecken. Mir ist jedes Mittel recht, um dich aus dem Bett zu treiben.
Ich: Lass das. Ich steh ja schon auf. Keinen Dank fürs wecken.
Innere Uhr: Da nicht für. Ist doch selbstverständlich. Nächsten Montag kannst du dafür ausschlafen.
Ich: War klar. Du weisst aber schon, dass ich da arbeiten muss? Da kann ich dich gebrauchen.
Innere Uhr: Da habe ich ja keinen Spaß daran. Nö. Fällt aus. Wegen Baum.
Ich: Was für ein Baum?
Innere Uhr: Egal. Aufgestanden? Prima. Dann kann ich dem Hirn das Signal für Müdigkeit senden.
Ich: Prima, dann kann ich ja wieder schlafen.
Innere Uhr: Blase?
Blase: Bin leer.
Innere Uhr: Mist. Das bekomme ich trotzdem hin.
Ich: Was?
Innere Uhr: Das du hundemüde bist und trotzdem nicht schlafen kannst. Wecke ich eben mein Gegenstück in der Katze.
Ich: Oh nein.
Innere Uhr: (am telefonieren) Oh doch. „Ja hallo, ja, ich bins. Du musst mal eben Wecksignal senden. Mein Mensch will wieder schlafen. Ja, nicht. Das wird ein Spaß. Ok, bis neulich.“ So, Katze wacht auf in fünf, vier, drei…
Ich: Arschloch. Scheisse.

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Bisherige Gesprächsrunden mit imaginären Partnern:

Gespräche VII.
Gespräche VI.
Gespräche V.
Gespräche IV.
Gespräche III.
Gespräche II.
Gespräche I.

Ich hätte nie geglaubt, dass mir der Stoff dafür solange nicht ausgeht. Verdammt, hätte ich nur meinen  Psychiater nicht umgebracht mit meinem dämlichen Gequatsche. Warum musste der auch so sensibel sein …

(reblog)

 
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