5 Dinge, die ein Autor auf eine einsame Insel mitnehmen würde

Einsame Insel? Aber doch nicht in der Südsee, viel zu warm das. Cocktailbar? Pfeif drauf! Irgendwo im Atlantik im hohen oder niederen Norden. So Richtung Island, Irland oder Grönland. Irgendwas, was mit Eis, Irre und Gröhlen zu tun hat. Das wäre mal was, da würden mich keine zehn Pferde wieder wegbringen. Elf vielleicht, aber keine zehn. Ganz sicher.

Außerdem wären da oben vielleicht doch eher wildlebende Pferde, mit denen man sich anfreunden könnte. Mit mehr Verstand als mancher Vertreter der Gattung homo sapiens. Sei’s drum. Fünf Dinge, die ich mitnehmen dürfte? Das ist einfach. Auf keinen Fall wären es Dinge, an die jeder denken würde von wegen praktischem Nutzen. Mein Wahnsinn lässt das einfach nicht zu. Schließlich hab ich einen an der Klatsche, was ich zwar niemanden beweisen muss außer mir selbst, aber dennoch gepflegt werden will.

Erstes Ding.
Eine Machete als einzige Waffe. Um der angestauten Wut einmal so richtig freien Lauf zu lassen. Wäre zwar kein Amoklauf mehr im zivilisierten Sinne, das macht aber nix. Einmal so richtig durchdrehen und sich von nichts stören lassen, das hätte was. Und danach oder nebenbei könnte man das Ding dann als Werkzeug noch missbrauchen. Also einen praktischen Nutzen mit einem noch praktischeren Nutzen verbinden. Und da dann alle Frust und Wut abgebaut wurden, dann kann mit dem Aufbau von etwas neuem begonnen werden.

Zweites Ding.
Das letzte Stück Zivilisation, was mich begleiten dürfte, wäre ein Kräuterkundeführer mit allen möglichen auf der Nordhalbkugel vorkommenden Kräutern. Ich kenne ja mein Glück, das würde mir auch bei der Jagd in gewohntem Umfang beistehen – gar nicht. Also Alternativen futtern, auf alle Viere sinken und einem Hammel gleich die Wiese abgrasen. Mahlzeit. Vegetarier wider Willen. Aber auch Kräuter, um sich davon nette Tränke, geistige und nützliche, zu brauen. Hätte aber auch gleich einen praktischen Nutzen für dass nächste Ding:

Drittes Ding.
Eine Pfeife mit allem Zubehör. Das letzte bisschen Genuss aus der Zivilisation, das muss sein. Bleibt nur noch, die richtigen Kräuter zu finden, die rauchbar sind. Ja, schon klar, falscher Breitengrad für den Tabak. Aber man kann es ja mal probieren, oder? Außerdem gehören zu dem Pfeifenzubehör ja auch Tabaksamen für die eigene Zucht. Das ist unser Bonus als Autoren, wir können Begriffe dehnen und Zubehör nach Belieben erweitern. Ätsch.

Viertes Ding.
Das vierte Utensil dient allein der persönlichen Bespassung und hat keinerlei praktischen Nutzen. Das ist wichtig, sonst bräuchte man ja auch keine einsame Insel. Was es ist? Eine Trillerpfeife – zum Mäuse erschrecken und Spaß haben. Greenpeace kann mich mal, der WWF ebenso. Es wäre Tierquälerei, wenn ich nicht meinen Spaß haben dürfte. Nachts an den frühen Vogel anschleichen und ihm mal trällern, was man persönlich von ihm hält. Episch. Nein, legendär. Das ist besser als alle möglichen Waffen zusammen. Bei meinem Glück sterben die Tiere am Herzinfarkt und ich muss nicht einmal jagen.

Fünftes Ding.
Jeder praktisch denkende Autor würde sich was zum Schreiben mitnehmen. Man will ja die Form wahren, den Berufsstand oder was auch immer. Wozu? Glaubt ihr tatsächlich, alleine auf einer einsamen Insel genug Zeit zum Schreiben zu haben? Sicherlich, ganz sicher. Davon einmal abgesehen, dass die Märchen schon alle geschrieben wurden, die Fantasy überstrapaziert wurde und alle möglichen lieben und bösen Völker und Rassen wurden schon erfunden. Selbst die Science Fiction bietet nicht mehr viel Platz. Alle möglichen Szenarien sind durchgekaut, liebe Alienrassen erfunden, die einfach nur nach Hause wollen und telefonieren müssen, andere, die ihr zu Hause nicht mehr wollen und unseres übernehmen. Bei letzteren würde ich schon fast dazu tendieren zu sagen, hier bitte, wir waren zu doof, nimm und mach was draus oder lass es, Hauptsache, du nimmst es. Also, wozu auf einer einsamen Insel schreiben? In der Hoffn ung, dass wie bei Robinson irgendwann einmal der stolze Engländer mit seinem Boot vorgefahren kommt und einen mitnimmt? Wenn da ein Schiff anlanden würde, würde ich mich eher verstecken. Hallo, das ist meine einsame Insel, weg da.

Lustiger wäre es, eventuelle Höhlen mit Malereien aus Lehm und Ton zu verzieren. Da hätten irgendwelche Lebenwesen in tausenden von Jahren ihre liebe Mühe und Not damit, dass zu deuten und interpretieren. Vielleicht die Ankunft der Götter dort bepinseln? Ein wenig Verwirrung stiften, da hätte ich sicherlich meinen Spaß dran. Und das geht dort auf der Insel nicht mit Papier und Tinte.

Was wäre das fünfte Ding also? Hängematte. Relaxen, Wolken gucken. Nichts tun. Und außerdem wäre es ein angenehmes Bett, fern vom harten Boden der Realität. Man könnte so ein Gefühl des Schwebens fast entwickeln dabei. Tolles Ding.

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Und warum das ganze Geschwafel? Weil auf einer Seite einer Autorin, nennt man glaub ich Blog, sowas ähnliches geschrieben stand. Meine eigene Version ist vielleicht ebenso interessant, nur nicht so vorhersehbar, zumindest nicht bei denen, die mich nicht kennen …

 
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