Innere Konflikte

Jeder Mensch hat seine inneren Konflikte auszutragen. Doch was ist, wenn die eigene Überzeugung mit der Tätigkeit im Sklavendienst als Angestellter kollidiert – wenn sich Überzeugung und Tätigkeit nicht vertragen?

Vielen können es, andere versuchen es – den Schalter immer wieder bedienen zu können, der Privatleben vom Berufsleben trennt. Bei vielen funktioniert es aber auch nicht. Vor allem begnadete Verkäufer und Berufszocker, man nennt sie auch Banker, die haben ihre liebe Not damit. Doch schwer ist es für jeden,. der es kann.

duality-1003292_640Im Privatleben gibt es die Überzeugung der Einfachheit, der Normalität – doch die Gesellschaft schreit nach Fun, nach Erlebnis und Mehrwert. Wie soll da im Beruf jedoch dem zu folgen sein? Wenn sich das Leben nach einfachen Grundsätzen ausrichtet, in einfachen Maßstäben definiert? Kommerz und Verkauf im Kopf keinen Stellenwert haben – doch in der Berufswelt jedem Kunden soviel wie möglich von dem Zeug namens Geld aus der Tasche gezogen werden soll? Mit lauteren und unlauteren Methoden natürlich, auf die leise, aber stete Art.

„Zwei Seelen wohnen, Ach!, in meiner Brust …“. Welcher menschliche Verstand kommt auf Dauer damit klar, ohne Schaden in welcher Form auch immer zu nehmen?

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Es gibt auch die anderen inneren Konflikte, die jeder selbst mich sich auszutragen hat. Beim Marsch durch den Shoppingtempel der technischen Art, benannt nach einen Planeten-Giganten und ebenso gigantisch und pompös aufgemacht, da schreit es förmlich an allen Ecken und Enden, aber auch in der Mitte: Kauf mich. Schön, wer sich da noch im Griff halten kann, selbst. Welch Spießrutenlauf da absolviert werden muss, um die zwei Dinge zu besorgen, derer man habhaft zu werden in dem Tempel der Einkaufsfreuden und Last glaubte. Glaubte. Denn das Gesuchte gibt es nicht, dafür haufenweise, was gefunden wird, aber niemals gesucht. Es ist schon kein innerer Konflikt mehr, nein, es ist ein Krieg. Der Kampf der Haben-Wollen-Persönlichkeit mit dem schottischen Geiz und der Vernunft. Drei Gegensätze, die in den Synapsen aufeinander einprügeln. Wer da nicht einen kühlen Kopf bewahrt, wird entweder schnell verrückt oder verfällt der Versuchung.

Zu verlockend ist der Glamour der Heimsuchung, zu verlockend das Neue, in der Realität weit entfernt, doch mit den unerlaubten Mitteln der Verschuldung in greifbarer Nähe. Soll man es gewagt werden oder wird man selbst ob der langen Vorträge durch die Stimme der Vernunft so müde und träge, dass der Glamour verblasst und nur noch die heimische Couch ruft?

 
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