Weltherrschaft

Was mache ich heute, an diesem frischem, aber nicht kaltem Wintermorgen? Nein, herbst, oder doch Winter? Die Jahreszeiten spielen verrückt, da spiele ich jetzt einfach mal mit und brüte die eine oder andere Idee aus, wie ich wieder einmal die Weltherrschaft an mich reißen könnte, die ich im Grunde gar nicht haben will, bei diesen ganzen Vollpfosten auf diesem Planeten… Irgendwie muss doch die Menschheit zu unterdrücken sein.

1. Anlauf
Ich hab’s! Ich werde ein System erfinden, dass alle Menschen von mir abhängig macht. Nenne es einfach mal Geld. Da ich ja der Erfinder bin, werde ich natürlich alles davon haben, am Anfang zumindest. Dann gebe ich es anderen im Tausch gegen Waren. Die können sich dann dafür von anderen Waren kaufen. Ui, knorke, ein Kreislauf entsteht. Prima, das Geld hat sich als Tauschmittel etabliert und ist im Umlauf. Die Menschen sind zwar schon abhängig von mir, obgleich ich ja alles an Geld herausgebe. Das reicht mir aber noch nicht. Also gebe ich Menschen Geld, damit sie sich was kaufen können was sonst nicht den Möglichkeiten entspricht und verlange es mit mehr davon zurück. Nenne ich dann einfach Zinsen. Die können sich was kaufen, was sie sich nicht leisten können und ich bekomme mehr Geld zurück, als ich ausgegeben habe. Prima, so weit so gut. Damit stehen alle die bei mir in der Schuld, die sich was geliehen haben und wenn sie es nicht zurückzahlen können, nehme ich mir einfach etwas von ihrem Eigentum. Klasse, System, gefällt mir. Damit bekomme ich sie alle irgendwann. Ach verdammt, gibt es ja schon. Zurück ans Reißbrett, noch eine Idee bitte. Irgendwie muss doch die Menschheit zu unterdrücken sein.

2. Anlauf
Ich könnte ja auch versuchen, die Medien unter meine Kontrolle zu bringen. Ich bündele alle Zeitungen, Radio- und Fernsehsender unter einem Dach und nenne es Medienkonzern. Dann kann ich vorschreiben, welche Aussagen wann und wozu publiziert, veröffentlicht werden. Die öffentliche Meinung, alles in meiner Hand. Da kommt keiner gegen an. Und das nenne ich dann die fünfte Gewalt im Staate. Und das in allen Staaten. Unbegrenzte Macht! Kritische Stimmen werden so gleich unschädlich gemacht, mundtot. Wer öffentlich denunziert wird, dem glaubt man nicht mehr. Prima Sache. Ach verdammt, gibt es schon. So wird das irgendwie nichts.

3. Anlauf
Der Plan zur Erringung der Weltherrschaft muss hieb- und stichfest sein. Man will ja nicht nur auf den Thron kommen, sondern diesen auch halten. Also baut man ein System auf, dass die Einwohner der Länder entmündigt. Es muss einen klangvollen Namen haben udn so ausgelegt sein, dass jeder glaubt, er hätte noch ein Mitspracherecht, so alle paar Jahre einmal. Nennen wir das ganze doch Demokratie, mit freien Wahlen und jeder darf mitmachen. Klar, an die Spitze kommen sowie nur meine Galionsfiguren, die ich wie Schachfiguren steuern kann. So hat jeder die Wahl, welche Galionsfigur er an der Spitze sehen möchte. Dabei ist es völlig unerheblich, was diese verkünden – es wird sowieso alles nach meinem Gusto geschehen. Ob noch rechts lang oder links lang, das Ziel ist vorgegeben. Natürlich lasse ich auch kritische Stimmen zu, der Schein muss ja gewahrt werden. Ein paar Parteien, so nenne ich die Organisationen, die zum Sammelbecken der Gegner werden. Muss nur aufpassen, dass diese nicht zu viel Einfluss gewinnen. Notfalls über ein Verbot, aber das kann man immer mit Extremismus begründen. Aber, je ausgebauter die Bürokratie, desto besser. Da lassen sich immer ein paar Hintertürchen installieren. Damit alle schön zusammenarbeiten trotz verschiedener Meinungen, gilt das Mehrheitsprinzip. So müssen die Puppen in meinen Händen Koalitionen bilden, um regieren zu können. Schönes Ding, gefällt mir. so hab ich alle Staaten unter meiner Kontrolle. Ach verdammt, gibt es ja auch schon. So wird das irgendwie nichts.

4. Anlauf
Das ist der ultimative Weg. Ich nehme ein paar Drogen, bekomme Visionen und verkünde diese. Damit werde ich heilig und unantastbar. Auf dieser Grundlage baue ich dann eine Gemeinschaft auf und nenne diese spaßeshalber Religion. Natürlich ist nur meine Religion die einzig wahre Religion, alles andere wird verboten und bekämpft. Und mit mir an der Spitze. Tolle Sache. Die Menschen wollen ja an etwas glauben, also gebe ich ihnen das, was sie wollen, würze das Ganze mit etwas Eifer und Fanatismus und baue so meinen Einfluss weiter aus. Um das ganze weltweit zu etablieren, lasse ich die besten Eiferer die anderen Ungläubigen missionieren, immer natürlich unter dem Deckmantel der (Schein-)Heiligkeit meiner Dogmen. Schönes Ding. Ach verdammt, gibt es ja auch schon.

Und irgendwie hat es jemand geschafft, alle meine Ideen miteinander zu verflechten, die ultimative Symbiose von Glauben, Religion, Abhängigkeit, institutioneller Vorherrschaft und Vorsagerei. ‚Alles vereint und niemand kommt dagegen an. Doch wer sitzt dahinter? Wer steht auf mir im Wege, auf meinem Weg zur Weltherrschaft? So kann ich nicht arbeiten …

 
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