Mr. Juckel hatte Langeweile. Nicht das es ihm etwas ausmachen würde, schließlich hatte er tagtäglich Langeweile. Er liebte seine Langeweile. Er liebte sie so sehr, dass er frustriert wurde, wenn ihm nicht langweilig war. Und wenn er frustriert war, dann langweilte er sich.
Armer Mr. Juckel. Aus diesem Teufelskreis kam er so einfach nicht mehr heraus. Sogar seine Arbeit langweilte ihn. Und das frustrierte ihn dermassen, dass er sich lieber langweilte. Nein, doch, seine Langeweile hatte wirklich System. Er konnte sie immer und überall einsetzen, nur nicht, wenn ihm langweilig war. Wenn ihm nicht langweilig war, dann langweilte ihn das. Mr. Juckel war wirklich sehr seltsam.
Weil ihm so langweilig war, zu jeder Zeit, immer und überall, begann Mr. Juckel über sein Leiden zu schreiben, eine Geschichte über Langeweile. Doch diese Geschichte langweilte nicht nur andere, sogar ihn selbst. Weil sie einfach so langweilig war. Mr. Juckel fing an, sich zu bedauern. Doch da gab es tatsächlich eine Sache, die ihm zu Ohren gekommen war, als er vor lauter Langeweile durch die Stadt spazierte. Die Leute jammerten über das Wetter! Da dachte sich Mr. Juckel, so schlimm kann die Langeweile gar nicht sein, ewig und ständig über das Wetter zu jammern, das muss viel frustrierender sein. Und so ging Mr. Juckel nach Hause, legte sich auf seine Couch und schaute voller Inbrunst sich im Fernsehen den Wetterkanal an, den er früher viel zu langweilig fand. Von nun an hatte Mr. Juckel, wie er fand, eine sinnvolle Beschäftigung gefunden, eine, die ihn von der Langeweile ablenkte.
Und die Moral von der Geschicht? So schlimm ist Langeweile nicht!
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Ridia
Melissa
