Auf der Suche

… nicht nach dem gestrigen Tag. Den habe ich in die Schublade gesteckt, ganz tief hinten. Neben dem letzten Jahr, der Moral, der Verständnis und anderen unnützen Dingen. Die brauch ich nicht suchen, die finde ich, falls ich sie jemals brauchen sollte. Möge der Tag kommen. Aber nicht so schnell.

Ich suche und suche und weiß noch nicht einmal – was genau. Zumindest weiß ich, das ich was suche, Das ist schon einmal einiges wert. Besser als dem Verstand hinterher zu hoppeln, der trotzdem nie erreichbar ist und „Fang mich, fang mich …“ ruft, aus weiter Ferne. Und dann, falls er doch jemals gefangen sein werden sollte, plötzlich sagt: „Ätsch, ich bin der Unverstand, du hast mich da glaub ich verwechselt.“ Blödes deutsch, ich weiß – aber in meinen Augen sieht es gut aus.

So tappe ich weiter auf der Suche nach irgendwas durch meine Höhle, auch Wohnung genannt und finde Dinge, die ich nicht finden wollte. Schokolade, ok, die kann durchaus gern mal gefunden werden. Rechnungen und Quittungen, doch nur solche für die Ablage Z. Z wie zur Seite damit. Was ich suche weiß ich zwar immer noch nicht, aber die Fundsachen häufen sich: Noch mehr Quittungen. Quittungen vergangener Fressattacken und -Orgien. Ebenfalls für die Ablage Z. Eine Ablage, die durchaus mal selbständig und ohne zu fragen von ganz allein den Weg zur passenden Stelle latschen könnte. Aber nein, die wartet geduldig darauf, dass ich mich mal bequeme. Bitte? Keine Zeit, ich such doch erst einmal was.

Suchen kann ich auch im Sessel, mit der Fernbedienung in der Hand, nach Kurzweil in diversen Videokanälen. Doch da findet sich auch nichts. Nichts, das ich suche und noch weniger, was ich finden will.  Ich könnte ja mal aufs Konto gucken, doch das ewige Minus kotzt mich schon nur nach wenigen Augenblicken an. Nein, da ist wahrlich nichts zu finden. Und in meinem E Mail Postfach finde ich auch nur seriöse Verkaufsangebote, für Webmaster, für Technik-Freaks, für mcih als Liebhaber … Hähh? Was ist das? Kann man das essen? Ja kann man, soll vegan sein und äußerst gesund. Nein, das wollte auch nicht von mir gefunden werden. Wurde es aber.

Immer noch nicht wissend, was ich suche, aber findend und wegwerfend, so stellen sie die letzten und folgenden Minuten dar. Ich finde viel und suche – ähm, nichts. Das war es, ja genau. Das hätte mir mal jemand gleich sagen können. Der jemand wäre dann ich gewesen. Danke auch.

 
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