Die Liebe kann mich mal

Die Liebe kann mich mal – sie kann mich mal an die Füße fassen. Sie kann mich auch in Ruhe lassen und vor allem kann sie mich mal, mir mal den Buckel runter rutschen.

Es wird Zeit, dass ich Amor mal zeige, wo der Hase lang zu laufen hat. Hase, nicht Katze. Das die Olle sich auch immer angesprochen fühlen muss. Zurück zu Amor. Beziehungsweise nicht zurück, sondern weit weg von ihm. Obwohl, wenn ich weit weg von ihm bin, kann ich ihm ja nicht zeigen, wo lang der Hase zu laufen hat. Stellt sich die Frage, und zwar ich mir selbst, warum ich dem das zeigen will und vor allem wem? Meine Glaubensgrundsätze sind weder in der römischen noch in der griechischen Mythologie beheimatet. Verdammt, so kann ich nicht arbeiten, so will ich nicht arbeiten.

In dem Moment, in dem ich für das pro und contra der alten Griechen philosophiere, kommt auch schon Amor angeflogen, sichtlich stinksauer. Und natürlich brüllt er mich auch gleich an: „Erstens heiße ich Cupido, zweitens will ich nicht wissen, wo der Hase läuft und drittens, dritten, drittens … ach verdammt, vergessen. Und du bist schuld.“ Das hat gesessen und sitzend bedanke ich mich dann auch ganz artig bei ihm: „Danke!

Das hat ebenfalls gesessen, nur nicht bei mir, sondern bei Am… ähm, Cupido, der mich nun verständnislos anglotzt „Häähh?„. Ja genau, so wirkt nämlich auch seine Gegenwart auf mich. „Erstens, werter Herr Cupido aus dem Wolkenkuckucksheim, kannst du gar nicht existieren, weil ich nämlich gar nicht an dich glaube, zweitens ist es mir egal, wo lang der Hase läuft, Hauptsache du bist da und nicht hier und drittens, ähm, denken macht durstig, also Prost„. Nun sitzt er selbst, mit eben dem gleichen verdatterten Gesichtsausdruck und das noch auf dem Rand meines Glases, das darauf wartet, seinen Inhalt in meinen Mund zu vergießen. Was natürlich mit diesem geflügelten Gnom darauf nicht mehr möglich ist. Aber da überkommt es mich ganz spontan wie so oft und ich schubse Arm.. verdammt, Cupido mit dem kleinen Finger in das Glas. Schade um den Wein, aber der Spaß ist es mir schließlich wert. Man kann ja nicht alle Tage irgendwelche Gottheiten herumschubsen.

War das kleine geflügelte Ding schon vorher sauer und dann verdattert, so ist seine Gefühlswelt nun überhaupt nicht mehr zu beschreiben. Die Worte extrem und wutentbrannt und dergleichen mehr fallen mir ein, während dieser Wicht in meinem Glas herumpaddelt, wüste Beschimpfungen ausstößt und vergeblich versucht, den glatten Rand zu erklimmen. Zu putzig aber auch. Lachend strampele ich mit den Beinen. hätte ich das mal gelassen. Denn der getroffene Tisch geht zu Boden, das Glas samt Inhalt auch und jener verteilt sich zu einer ansehnlichen Pfütze, mit dem geflügelten Gnom, ähm, Cupido darin, der einfach nur noch erbärmlich aussieht.

Ich bin ja nicht so und kann durchaus etwas Mitleid zeigen, aber in dem Moment hat mich der Schalk fest im Griff, zusammen mit dem Lachkrampf. So sitze ich mal weinend, mal lachend, dann wieder weinlachend vor dem umgestürzten Tisch, mit dem Gnom in der Pfütze daneben.

trennlinie

Ich wache auf. Nur ein Traum. Verflixt, die leere Flasche auf dem Tisch, geistig verbunden mit den körperlichen Schmerzen meines Hauptes erklären mir, dass ich nicht mehr soviel vertrage wie früher. Vor allem die Halluzinationen in Morpheus Armen, Träume genannt, die werden irgendwann auch mal zuviel. Wenn die Phantasie mal wieder Streiche spielt.

 
This entry was posted in Aus dem Leben, Gedanken gedacht, Geschwafel, Meinung gemeint, menschlicher Irrsinn, Morgendlicher Wahnsinn, Persönliches, Religion und Aberglaube, Tagespalaver and tagged , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.