Gespräche sicher führen.

Falscher Titel. Richtig sollte er lauten: Gespräche mit sich selbst sich sicher führen. Ich Dummkopf aber auch. Ach hör doch auf, dich selbst immer zu beleidigen. Wie, was, wer beleidigt hier wen? Lass mich doch einfach in Ruhe.

Mit sich selbst zu reden ist gar nicht so schwer, wie ich mir selbst manchmal selbst einrede. Es gibt ja Leute, die meinen, für ein gutes Selbstgespräch braucht man eine gehörige Portion ordentliche Drogen. Das ist natürlich Schwachsinn. Sage ich mir auch immer. Man kann auch ohne Drogen mit sich selbst gut reden. Oder auch weniger gut, ich bin mir da noch nicht so sicher, ob und wie ich mich mag. Zumindest kann man mit sich selbst sehr gut diskutieren, das reicht oft auch als Basis für ein selbstsicher gegen sich geführtes Selbstgespräch. Eine gute Diskussion ist immer eine gute Basis für ein gutes Gespräch und sei es mit sich selbst.

Der Vorteil ist ja, wenn man mit sich selbst redet, kann man sich besser beleidigen als andere Menschen. Da macht natürlich richtig Spaß. Wenn ich mich beledige, weiß ich wenigstens, woran ich bei mir bin. Aber zurück zur Basic, zu den Grundlagen.

Bei Selbstgesprächen gibt es nur ein wichtige Regel. Und zwar die, die besagt, dass es keine Regeln gibt. Das ist das schöne dabei, dass wirklich alles erlaubt ist und niemand gesellschaftlichen Zwängen unterworfen ist. Von Beleidigungen über Flüche bis hin zu Unterbrechungen. Ich darf mit mir selbst streiten, ich darf mir ins Wort fallen und muss noch nicht einmal mit mir selbst einer Meinung sein, auch wenn ich es im Grunde bin. Und ich darf einfach alles erwähnen, was ich Freunden, besten Freunden und sogar der Familie nicht erzählen würde. Einfach alles, selbst den übelsten Schweinkram.  Ich darf lügen, ehrlich sein und lügen. Ich muss mir selbst nicht einmal glauben, wie sehr ich mich auch zu überzeugen versuche – ich kann es aber trotzdem. Je widersprüchlicher ein Selbstgespräch ist, desto intensiver und desto ergiebiger.

Wenn diese Grundregeln verinnerlicht sind und man sich selbst im reinen ist, dass man sich nicht im reinen ist, dann geht es weiter zum nächsten Schritt, getreu dem Motto: „Anfänger reden mit sich selbst, Fortgeschrittene mit Türen„. Also mal ehrlich, mit Tieren oder Blumen redet ja nur wirklich ein großer Teil der Menschen. Aber sich von einer Tür ein Gespräch aufzwingen zu lassen, das kann nicht jeder. Je toter der Gegenstand, mit dem ein intensives Streitgespräch geführt wird, desto besser. Wenn man jetzt mit der Tür kommuniziert und sich selbst auch erlaubt, in das Gespräch mit einzusteigen – da kommt kein Psychodoktor mehr mit! Sieg auf ganzer Linie!

Ich bin mir ja schon wieder selbst einen Schritt voraus. Ich war doch bei den Selbstgesprächen. Ach, misch ich mich wieder selbst in meine ureigensten Dinge ein. Dabei ist das Thema der Selbstgespräche gar nicht so komplex. Solange man sich selbst aufs Korn nehmen kann und seinen eigenen Irrsinn nicht ganz verloren hat. Da bleibt zum Schluss nur noch das Schlusswort: Ein wenig Schizophrenie schadet nie. Und bloß nicht von der Gesellschaft verunsichern lassen, die Verrücktheit ablehnt. Aber sagt eigentlich, das Selbstgespräche was mit Verrücktsein zu tun hat? Im Grunde ist es nur ein ausgewogener Umgang mit sich selbst. Wer sich selbst nicht versteht, wie soll dann dieser andere verstehen?

 
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