Die Babylonier, die waren schon ein verrücktes Völkchen. Gut, man muss. Nein, man kann Ihnen lassen, dass sie eine interessante Geschichte hatten. Natürlich eine ebenso interessante Geschichte, nein, eine interessantere Geschichte als die Urchristen. Natürlich ging es auch um alle Formen von totschlagen, alles andere wäre ja langweilig. Wer mag schon Geschichten, in den denen kein Blutbad stattfindet. Friede, Freude, Eierkuchen – fader geht es nun wirklich nicht mehr.
Die Babylonier haben es dabei tatsächlich geschafft, Mord und andere blutige Spielereien nett und kunstvoll zu verpacken. Natürlich hat da kein Gott mitgespielt, nein, die Babylonier wollen mehr. Nämlich mehr Götter. Mehr Götter heißt auch mehr Spaß. Spaß in Form von kleinen Reibereien untereinander. Blut muss fließen, Köpfe eingeschlagen werden. Doch bitte alles auf zivilisierte Art. Dann macht es auch mehr Spaß. Man stelle sich vor, den Kampf zwischen Tiamat und Marduk, bei dem der Sohn seine Muttergöttin erschlug:
„Hallo Frau Mutter, darf ich es wagen,
euch höflichst den Kopf abzuschlagen?
Ihr habt wohl genug Chaos angerichtet,
nun wird die Geschichte umgedichtet.“
(DarkLord)
So oder ähnlich wird es sich wohl zugetragen haben. Schließlich konnte in Babylon keine Göttin des Chaos regieren, die Menschen wollen doch immer alles schön ordentlich haben. Ordnung muss sein, und so haben die Babylonier auch eine sehr ordentliche gesellschaftliche Ordnung geschaffen, monarchischer Natur. Die Monarchen haben sich dann auch immer schön die Klinke in die Hand gegeben und die Besitzer der Hauptstadt wechselten sich auch schön regelmäßig ab, bis schließlich sogar Alexander der Große sehr besitzergreifend die Stadt eroberte.
Moment einmal, wie war das noch mit der Ordnung, wenn sich keine Dynastie länger halten konnte? Kein Wunder, war doch die Göttin des Chaos besiegt und so musste sich das Chaos ergo anderweitig manifestieren. Selber Schuld. Und was lernen wir daraus? Wenn wir die göttliche Mutter erschlagen, werden wir zum Hauptgott ernannt. Na, wenn das keine Rechtfertigung ist.
So lustig, wie sich die Religion nicht nur der Hauptstadt, sondern auch des Landes repräsentierte, so tat ich das auch in meiner Jugendzeit, als ein etwas mysteriöser Musikgeschmack Einzug in mein Leben gehalten hat – was heute natürlich absolut nicht mehr nachvollziehbar ist, wie das passieren konnte:
Das hat sich natürlich alles geändert, zum Glück. Doch es gibt eben Sachen, die kann man einfach nicht auf Dauer abstreiten. Natürlich gibt es eine Ausrede dafür: Ich war jung und hatte kein Geld. Aber nun zurück zu Babylon. Und weil ich meinen Spaß daran habe, andere zu ärgern, verweise ich diesmal ausführlich und ausdrücklich auf Wikipedia, dass nicht nur zu Babylon eine nahezu ausreichende Erläuterung bietet, sondern auch zur Göttergeschichte und dem ganzen erbärmlichen Rest. Ich geh mich jetzt nämlich mit ein paar babylonischen Göttern prügeln – in der Religion darf man das – während ihr netterweise ein paar unflätige Bemerkungen dazu ablasst in Form von Kommentaren.
Teilnehmer:
1. Schakal mit seinen Gedankenwelten < setzt diese Runde aus
2. Ichigo Komori mit ihrem “The music box of a morbig wonderland”
3. Das Wetterschaf mit Schafen, Wetter und so
4. Der DychterFyrst – mit seiner Buchstabensuppe < setzt auf unbestimmte Zeit aus
5. Sebastian vom Pal-Blog
6. Chelsea mit ihren vielen Dingen
7. Justine von Justine
8. The Lisa/Lilly
9. die Laura
10. natürlich ich persönlich
Natürlich hat mich der Schakal aufgetragen,
das neue Stichwort bekannt zu geben, welches lautet:
» Fremd «
5 Responses to Blogbattle No. 21 – Babylon