Das Liebesleben der Pflastersteine

Man macht sich ja so seine Gedanken. Und wenn ein Thema so oft angesprochen wurde/wird/und wird geworden wie das in der Überschrift genannte, dann kann man einfach nicht anders und muss es sorgfältig untersuchen. Schließlich ist es die natürlichste Sache der Welt. Mit wissenschaftlicher Neugier und menschlicher Methodik – oder war es andersrum? Egal.

paving-stones-398198_64025Wo die Liebe hinfällt. Pflasterstein trifft Mensch, Pflasterstein fällt zu Boden, Pflasterstein trifft Pflastersteinin. Es kommt zum Knall und schon kommen daraus wunderschöne kleine Kieselsteine, die irgendwann zu prächtigen Pflastersteinen heranreifen, um erneut irgendwelchen Vollidioten an den Kopf geworfen zu werden. Halt, nein, stop. So ist das gar nicht. Hier wird nicht mit Steinen auf Menschen geworfen, dass ist eine vom Aussterben bedrohte Spezies und die muss geschützt werden… Nein, der Wahnsinn muss Methode haben. Nun aber zum Thema:

Das Liebesleben der Pflastersteine oder Wo kommen die Kieselchen her? Von mir für dir oder mir …

Es war einmal vor sehr langer Zeit, als es Gott noch nicht gab und vom Teufel nicht verlacht werden konnte obgleich seiner wahnwitzigen Ideen. Da entstand aus dem Nichts, einfach so, weil es ihm gefiel, ein Universum. Und plöpp, da waren dann auch schon Sonnen und Planeten und Monde und und und. Und natürlich große Felsklumpen, die den ganzen lieben langen Tag nichts anders zu tun hatten, als durch das Weltall zu schwirren und einfach mal auf irgendwelche anderen größeren Klumpen zu fallen und zu explodieren …

Ach, verdammt. Der falsche Ansatz. Ging zwar auch um Steine und im entferntesten würde das ja auch auf das gewählte Thema zutreffen, aber soweit wollten wir dann doch nicht in der Zeit zurück gehen. Also nochmal von Anfang an.

Es war einmal ein Kieselchen. So ein hübscher kleiner Stein. Der lag einfach so am Strand rum und freute sich in der Gemeinschaft anderer hübscher Kieselsteine zu sein. So den ganzen Tag faul am Strand zu liegen und nichts zu tun, das hatte schon etwas für sich. Doch eines schlimmen Tages kam eine große Maschine und nahm mit einem riesigen Maul alle Kieselchen auf und schüttete sie in ein großen Dingens. Dann fuhren sie einfach durch die Gegend …

Ach, schon wieder und dreimal verdammt. Das ist ja schon der Schritt, wie das Kieselchen entführt wurde, aber noch nicht seine Produktion. Zu weit in der Zeit vorgespult – mea culpa, kommt nicht wieder vor. Wir gehen also wieder ein paar Schritte zurück zu dem Tag, an dem sich Kieselchens Eltern trafen. Sich trafen, nicht den Vollidiot, der da im Krankenhaus liegt. Eure Phantasie ist nicht gerade von der feinen Seite, mhmm? Zurück zum Thema:

Es trafen sich 2 Pflastersteine. Die fielen einfach so übereinander wie das Pflastersteine so tun, wenn sie vom LKW zum Bau der neuen Umgehungsstraße abgekippt werden. Dabei traf Pflasterstein Elfriede auf Pflasterstein Herbert. Doch Herbert war Manns genug, um Elfriede ein Stückchen abzuschlagen. Ja, das ist wirkliche und wahre, gezeigte Liebe von der pflastersteinischen Art. Und so war das Kieselchen geboren, das mit den vielen anderen Kieselchen wieder aufgeladen wurde und in das Kieselchen-Kinderheim irgendwo an der Ostsee abgeladen wurde. Punkt.

War doch interessant, oder? Was hattet ihr gedacht, etwas mehr Phantasie? Wo kämen wir denn hin, wenn die Tatsachen verdreht würden und alles mit viel Phantasie blumig ausgeschmückt zu einer Geschichte hochstilisiert würde. Nein nein, wir halten uns schön an die nackten Tatsachen.

Nächste Woche erklären wir, ich oder wer auch immer, wie das Haar in die Suppe kommt. Oder doch besser das bipolare Paarungsverhalten großstädtischer immergrüner Kletterpflanzen bei Regen im Sonnenschein. Mahlzeit.

 
This entry was posted in Gedanken gedacht, Geschwafel, Kurzgeschichten, Morgendlicher Wahnsinn, Schwarzer Humor and tagged , , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.