Poststreik

Das Thema Post hat bei mir ja schon irgendwie Tradition, bei vielen anderen ja ebenfalls. Nun stehen die Postler im Streik, im Rücken die große Dienstleistungsgewerkschaft, die sonst sich nur an irgendwelchen obskuren Aktionen beteiligt, anstatt sich auf die eigentliche Aufgabe zu besinnen. Eine Gewerkschaft hat nun mal für die Arbeiter da zu sein und nicht für Flüchtlinge, wie ehrenvoll das auch sein mag.

Der Service der Post hat in den letzten Jahren ja massiv nachgelassen im Preiskampf als privatisiertes Unternehmen. Da werden Sub-Unternehmer als Dienstleister für die Auslieferung herangezogen. Briefkästen werden schon lange nicht mehr von der Post geleert, sondern von irgendwelchen Leuten in schmuddeligen Transportern ohne Aufschrift. Und Subunternehmer gehören ja wohl – Achtung Ironie – ausgebeutet. Dass dann die Qualität der Dienstleistung leidet, dürfte wohl selbstredend sein.

Das ehemals dichte Filialnetz ist ebenfalls sehr dünn geworden. Kioske und andere Shops übernehmen jetzt mit Aufgaben der Post, im Auftrag von und unter der Knute von. Die Zahl der tatsächlichen Post-Angestellten sinkt stetig. Personalabbau nist schon lange ein großes Thema. So dürfte es nicht wundern, wenn in noch bestehenden Filialen statt aller Schalter nur noch 2-3 besetzt sind. Hauptsache, die Dividende stimmt – aber das ist mehr ein gesellschaftliches Problem.

Lassen wir – trotz allen Ärgernisses doch die Postler streiken. Grund und Recht haben sie allemal. Was fehlen würde – aber leider verboten ist – ist ein Generalstreik, um den Managern und der politik mal gehörig die Meinung zu geigen.

Oder sind wir einfach nur zu verwöhnt von der guten Dienstleistung der vorherigen Jahrzehnte?

Ich kann die Postler durchaus verstehen. Ich hatte damals, anno 18hundert irgendwas, einmal die Ehre, im Rahmen eines Schülerpraktikums meine Tage in einem Briefverteilungszentrum zu vergeuden. Es ist definitiv kein leichter Job, ebenfalls kein gut bezahlter – seit der Beamtenstatus für die Post nicht mehr gilt. Und was können die Postler für die obskuren Machenschaften ihrer Bosse? Was die Leute sich immer vorstellen, was ein Angestellter dort tut. Handarbeit ist trotz aller Maschinerie immer noch nötig.

Dienstlich habe ich öfters mit der Post zu tun, und wenn man dort in der Schlange steht und die ungeduldigen Frauen ausrasten sieht, die die Angestellten beschimpfen – die nun wirklich nichts für die Personalpolitik ihrer Chefs können, man möchte manchmal aus der Haut fahren. Diese alten Meckerweiber immer … die sollten mal da meckern, wo es angebracht wäre.

 
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