Auf auf, los geht’s. Verlasse die heimischen Gefilde und stürze dich in das Tagewerk. Voran, leiste was produktives, schaffe Werte…
Diese Stimme, die da zu mir spricht, gehört einzig und allein zum Pflichtgefühl, einzig und allein unterstützt von der persönlichen Ehre. Der Rest des Unterselbst, gesplittet in Lebenswille, Mitmenschlichkeit, Selbstwertgefühl, Selbstzweifel und wie sie alle heißen mögen, sie alle pöbeln durcheinander „Lass es sein… Bleib zu hause und carpe diem, genieße den Tag.“
Zu dumm, dass genau diese anderen Stimmen des Unterselbst schon vor vielen Jahren ihr Stimmrecht verkauft haben, eben nur an das Pflichtgefühl. Vor Jahren, als sie noch die Mehrheit hatten, als sie in jugendlichem Überschwang und Leichtsinn nach und nach ihre Rechte verkauft hatten an das Pflichtgefühl. Nun sitzen sie da, ohne Stimmen und dennoch laut protestierend in der Hoffnung, etwas zu erreichen.
Einzig und allein die Spielsucht hat noch ein zartes Stimmchen behalten, hat sie sich doch damals rausgehalten, rausgehalten aus dem jugendlichen Übermut der anderen Plagen. Doch welche Chance hat sie schon alleine gegen die Übermacht des Pflichtgefühl’s? Und der Ehre? So verhallt ihr zartes Veto im Gepöbel der anderen. Im Triumph der Übermacht der grossen Zwei. Ungehört.
Zu schlimm es, das Wissen, din Jugend verkauft zu haben. Die Chancen ungenutzt gelassen zu haben, die damals noch in reichlicher Menge im Weg lagen. Nur weil man auf die falschen Stimmen in sich gehört hat. Und das Pflichtgefühl damals andere Prioritäten gesetzt hatte. Und doch, andererseits, sollte jeder Fehler in der Jugend wiederholt werden, denn nur diese Fehler haben an den Platz geführt, an dem man sitzt, wo man hingehört. Jeder genommene Umweg war immerhin ein mehr an Erfahrung. Und Erfahrung sammeln, das ist wichtig. Nur mit viel davon kann man die Leiden des Lebens überleben. Mit der eigenen Kraft und Stärke. Ganz ohne göttliche Hilfe. Amen.
Es gibt nur eine Kraft, eine innere Stimme, die die des Pflichtgefühl’s aushebeln kann. Und die wird grundsätzlich von anderen Menschen genutzt. Verdammt, was für ein persönliches Pech. Der Name dieser? Ganz einfach und simpel: Faulheit.