Das böse Komma

Jeder Autor, in welcher Form er auch schreibt, hat diesen furchtbaren Kampf auszutragen. Satzzeichen an sich sind ja schon fiese Gestalten, aber das Komma ist ein Schelm, das Schabernack pur treibt.

Halt, hier geblieben, hier gehörst du hin. Nein, nicht dahin, zurück, da, ja genau. Hinsetzen, bleiben. Wirst du wohl? Ist das denn die Möglichkeit? Jetzt ist es abgehauen. Verfluchter kleiner Strich der immer macht was er will. Na hallo wo ist er denn jetzt hin? So ergeben die Sätze doch keinen Sinn. Ich kann so nicht arbeiten dieses verfluchte Komma. Kommst du wohl her? Da sind jetzt mindestens 5 Stellen wo du hingehörst … Sag mal. Es ist einfach weg abgehauen.

Naja, besser abhauen als sich einfach hinzusetzen, wo es nicht geht. Verfälscht nur den Sinn, falls überhaupt vorhanden. Huch, da ist es ja wieder. Es macht, was es will. Mal ist es da, dann wieder weg. Für den Moment allerdings, so scheint es, habe ich es gebändigt und es sitzt wieder da, wo es hingehört. Juhuu ich, habe gewonnen. Nun, heißt es auf der Ebene weiter zu arbeiten. Doch, halt Moment einmal es, macht wieder was, es will. Ach verdammt, So kann ich nicht arbeiten. Wie soll dass bloß noch enden? Zuletzt bekommt noch der eine oder andere Leser, einen Kollaps weil er sich verarscht fühlt.

Und, alles nur weil der kleine Strich meint, machen zu dürfen, was er will. Wo kämen wir denn hin, wahrscheinlich dorthin, wo wir nicht hin wollen. Ah, jetzt geht es wieder. Ich werde dieses freche Komma mal wieder in einen Deutschkurs schicken müssen.

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Das bändigen der Satzzeichen ist eine hohe Kunst, die nur noch wenige beherrschen. Seit das Internet die Menschen beherrscht und aus der Sprache, nein, aus der Schrift einen Alptraum macht, seit dem sind dem Komma die Möglichkeiten gegeben, zu tun und zu lassen was es will. Die Großbuchstaben haben sich derweil schon aus vielen Texten komplett abgesetzt und feiern Urlaub in der Karibik, bei einigen dauerhaft. Manche reden ja auch, wie sie schreiben.

ohne punkt und komma ohne absatz zwischensatz oder andere möglichkeiten der einfachen lesbarkeit eines satzes ob man nun versteht oder auch nicht ist denen völlig egal hauptsache die haben ihre wörter hingeklatscht und sind losgeworden was sie loswerden wollen am besten natürlich noch so schreiben wie man redet wie es bereits in einigen schulen in den ersten Klassen gelehrt wird um danach dann irgendwie doch noch rechtschreibung und grammatik einzutrichtern was natürlich nicht funktionieren kann

Es ist unglaublich schwer, als penibel schreibender und auf Grammatik achtender Autor solche Absätze wie da oben zu verfassen. Vor allem, weil auch das allgegenwärtige Rechtschreibprogramm dazwischen funkt. So ein Ding, was viele nicht zu kennen scheinen oder aus falsch verstandenem Stolz nicht nutzen wollen. Dabei ist es doch so einfach… Wenn es doch nur das tun würde, was es soll!

Komma? Da gab es doch schon mal was!

 
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