Glauben heißt nicht Wissen

Auch wenn viele Menschen glauben zu wissen, dass das, was sie zu wissen glauben, wissen sie doch nicht, was sie glauben sollen. Zu umständlich formuliert? Es geht auch einfacher: Glauben ist nicht Wissen. Auch wenn Mensch ganz ungläubig sich der einen oder anderen Meldung in den Medien verweigert, weiß er doch nicht dass, was es tatsächlich zu wissen gibt. Den Wissen ist Wahrheit und die liegt bekanntlich nur im Auge des Betrachters.

Was kann man nun noch glauben und wem kann man noch glauben? Diese Frage zu beantworten ist in der heutigen Zeit nicht leicht. Manch einer munkelt, dem Glauben nach, es wäre das Zeitalter des Belial angebrochen, des Herrn der Lüge. Ein uralter Dämon, ein Fürst der Hölle. Doch man muss nicht dem Glauben verfallen sein, um zu wissen, dass unsere Jetzt-Zeit tatsächlich von einem Lügengeflecht durchzogen ist, in dem der Mensch zappelt und nicht mehr weiß, was er noch glauben soll. Noch was er glaubt zu wissen.

Die Wahrheit ist irgendwo da draußen – sagt ein Filmzitat und man möchte diesem Recht geben. Irgend etwas muss die Wahrheit sein, auch wenn sie verschleiert wurde, verdreht, verzogen und versteckt. Was ist Lüge – was ist Wahrheit? Welchem Medium darf ich noch trauen? Denn jedes Medium, ob Konzernmedien oder alternative Medien wie Blogs oder Magazine, erklären die Wahrheit immer aus ihrer Sicht. Und auch wenn die Beweislast, die Indizien manches Mal erdrückend scheinen, so ist doch Verpackung des Ganzen immer subjektiv empfunden. Lügenpresse, dieses Unwort. Denn dass sie die Wahrheit verzehren, das dürfte klar sein. Doch in welchem Umfang, das ist die entscheidende Frage. Und doch wandert die Tageszeitung täglich wieder aufs neue in die Tasche.

Und man möchte meinen, dass das alte Sprichwort „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“ tatsächlich noch Anwendung findet. Irrtum. Erwiesenerweise gibt es Politiker, die ständig lügen und sich die Wahrheit so hin biegen, wie sie es gerade brauchen. Und doch, sie sind immer noch an der Macht? Immer noch glauben die Menschen untertänigst, was ihnen vorgelogen wurde, heute so, morgen anders erklärt? Kaum zu glauben, dass das Wissen nicht ausreicht, notorische Lügner ihrer Ämter zu entheben. Was nutzt einem das Wissen um die Lüge, wenn man im nächsten Moment doch wieder das glaubt, was vorgelogen wird? Eine Zwickmühle, in der sehr viele, viel zu viele Menschen stecken. Aus Bequemlichkeit.

Denn Wissen anzuwenden erfordert Kraft und Mut. Der Glaube allein kann keine Berge versetzen oder hat schon jemand die Zugspitze in Schleswig-Holstein gesehen? Nicht Glaube, sondern Wissen ist Macht und das wissen auch die Mächtigen dieser Welt, in dem sie das Wissen für sich behalten und uns glauben machen, das wir wüssten, was sie wissen. Nur wissen wir das, was wir wissen sollen, was wir glauben sollen. Und da liegt die eigentliche Aufgabe, nämlich aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Sich selbst Wissen anzueignen. Nicht Wissen, was vorgesetzt wird. Nein, das Wissen selber suchen, die Wahrheit finden und den Glauben einfach – sein lassen.

(reblog)

 
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