Blutiges zwischendurch

Des Satanbratens kleine Teufelsküche, heute mit dem Thema:
Kochen mit Blut. Für schwarzbunte Genießer.

Schwarzsauer

Man nehme einen Menschen, hänge diesen an den Füßen auf, schneide ihm die Kehle durch, natürlich nicht ohne vorher eine große Schüssel zum auffangen des Blutes darunter zu stellen. Diejenigen, die nicht dem Vampirismus frönen, können auch beim Fleischer des Vertrauens bereits abgefülltes Schweineblut kaufen oder selbst eine quiekende Sau durch ihre Wohnung jagen, diese abstechen und ausbluten lassen. Vorzugsweise nicht auf dem Teppich, das Zeug geht nämlich scheiße raus. Für den effektvollen Moment bitte damit warten, bis die Zeugen Jehovas vor der Tür stehen, mit dem blutigen Messer in der Hand diese öffnen und in die Wohnung rufen: „Warte Schatz, bis ich da bin, mit dem Ritual, das Opfer soll auch für mich gelten.“

animal-16976_640Sind diese grundlegenden Voraussetzungen erfüllt, kann mit dem eigentlichen Kochen begonnen werden. Effektvoll mit einem Kessel über offenem Feuer, aber die moderne Variante mit Elektroherd geht auch – Hauptsache, das Ergebnis stimmt.

Zu allem Überfluss wird das Schwarzsauer auch noch als norddeutsche Spezialität gehandelt, was natürlich Nonsens ist. Es hat sich im Norddeutschen Raum nur länger gehalten in der Volksküche, wie Labskaus und Grünkohl auch. Die Norddeutschen haben eben Geschmack und sind noch echte Vampire geblieben …

Nun zum Rezept.

Man nehme 5 gut gemästete Kinder… Huch, mea culpa, falsches Buch. Kindergeschnetzeltes ist erst nächste Woche dran. Also, für 4 schmackhafte Portionen der Blutsuppe brauchen wir, braucht ihr, brauchst du, braucht man und Frau auch – 1 Pfund Schweinenacken, ebenso viel Schweinebauch – alles natürlich knochenfrei. 1 Liter frisches und gut gerührtes Blut vom Metzler des Vertrauens, ähm, Metzger des Vertrauens. sowie 2 Zwiebeln, 5 Finger, ähm, 5 Stück Lorbeerblätter (ich muss endlich mal das Kannibalen-Buch zur Seite legen), 8 Wacholderbeeren, 5 Nelken, Salz, Pfeffer und Zucker nach Geschmack sowie 200ml Branntweinessig.

Die ausgenommenen und ausgebluteten Kinder – jaja, ich weiß, falsches Buch, ich leg es schon weg. Das Fleisch in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und 1-2 Stündchen köcheln lassen. Die Brühe nicht würzen, Kinder haben einen kräftigen Eigengeschmack sonst gelingt das Schwarzsauer nicht. In einem zweiten Kessel die Knochen zerhackten Zwiebeln und Gewürze (ohne Salz) zum kochen bringen und 1 Stunde ziehen lassen. Damit die Zeit während dessen nicht zu lang wird, schnappe man sich ein junges Mädchen, schneide ihr langsam die Kehle – herrje. Nein, man nehme eine Flasche Wodka, gönne sich ein Gläschen auf ein gutes Gelingen der blutigen Sauerei.

Das gar gekochte Fleisch kurz abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden. Brühe natürlich aufheben und ebenfalls abkühlen lassen. Nun kommt der schwere Teil. Wenn die Kinder zu fett sind, muss erst – verdammich. Nun in einen dritten Topf – die Hausfrau will ja etwas zum abwaschen haben – abwechselnd eine Kelle Brühe durch ein Sieb geben, dann eine Kelle Blut. Und das unter ständigem rühren, da dass Blut sonst gerinnt und nicht bindet. Auf kleiner Flamme köcheln – wäre noch wichtig zu erwähnen. Nacheinander nun Brühe und Blut einrühren. Den Gewürzsud ebenfalls durch ein Sieb in die Blutsuppe einrühren. Während dessen immer schön am Wodka nippen.

Nun mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken, die Geschmacksnerven dürften mittlerweile durch den Wodka gut durchtrainiert sein. Schmeckt das Blut zu sehr raus, war zu wenig Alkohol im Spiel. Zum Schluss schmeißen wir die klein geschnittenen Kinder das gekochte Fleisch in die Blutsuppe, tanzen um den Topf und gröhlen voller Vorfreude auf das leckere Essen „Hurra, hurra, die Hex ist tot…“ oder sowas in der Art.

Das passen super Kartoffeln oder Mehlklöße, aber auch Steckrübenmuss oder dergleichen normal-menschliche Banalitäten mehr. Nächste Woche machen wir damit weiter, wie man eine alte Oma gar bekommt, ohne dass das Essen ranzig schmeckt. Guten Appetit! (Das richtige Rezept findet ihr übrigens hier.)

* * * * * * * 

Es ist schwer, ein Rezept zu schreiben, wenn man nebenbei noch im falschen Kochbuch blättert. Ist aber auch faszinierend: „Alles Gute aus Blut und Mensch“ von D. Racula. Muss man gelesen haben, ein Klassiker.

(reblog aus einem BlogBattle)

 
This entry was posted in Aus dem Leben, BlogBattle, Gedanken gedacht, Gothic, Kurzgeschichten, Morgendlicher Wahnsinn, Religion und Aberglaube, Schwarzer Humor and tagged , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.