Jahreszeitlich – der Herbst

Der Winter naht. Endlich Schluss mit diesem Sommer, der einfach nur noch erdrückend war. Nun beginnt meine persönliche Lieblingsjahreszeit. Die Jahreszeit, in der sich die Bäume gegen die drangsalierung durch die Menschen wehren. Angriff der Bäume. Sie bewerten ums mit allem, was sie haben. Äpfel, Nütze und Eicheln, ganz beliebt Wind auch Kastanien in ihrer stacheligen Schale, wenn sie auf dem Kopf aufschlagen. Das gibt so ein lustiges Geräusch bei mancher hohlen Birne…

Später werden sie schon sanftmütiger, wenn es dann nur noch Blätter sind. Und ganz radikal bei einem ordentlichen Sturm, wenn die Äste brechen. Doch halt nein, die Sonne hat noch nicht aufegegeben. Noch einmal stürmt, Freunde, noch einmal … Langsam reicht es mit der Qual, langsam ist genug. Die Sonnenanbeter sind genug auf ihre Kosten gekommen, wir Mondanbeter ebenfalls.

Einmal noch die Früchte in Wald, Wiese und meinetwegen auf Äckern besonnen lassen für eine ordentliche Ernte. Doch nach dieser dürfen gern ein paar ordentliche Stürme kommen, die Temperaturen wieder in den erträglichen Bereich fallen und Mutter Natur wieder mit der Farbe spielen, wie Anfang des Jahres im Frühling. Selbst ich als schwarze Seele habe nichts gegen bunt – draußen in der Natur. Frühjährlich die Blumen, herbstlich die Bäume. Doch sobald die Blätter bunt werden – nicht sonnenverbrannt braun wohlgemerkt – beginnt auch wieder die unsägliche Zeit der Laubbläser, denen man ihr Arbeitsgerät zu gern in den Arsch schieben möchte. Und zwar bis zum Anschlag und dabei auf voller Stufe laufen lassen.

pair-746546_640Es wird Zeit für den Herbst ein wenig Ungestümheit im Wetter. Es wird wieder Zeit für längere Nächte und die unsägliche Zeitumstellung auf die Winterzeit – dann geht meine Uhr endlich mal wieder richtig, die ich den ganzen Sommer nicht geschafft habe, umzustellen. Nebenbei erwähnt wird es endlich auch mal Zeit, mit dieser unsinnigen Sommerzeit und Winterzeit aufzuhören. Zeit ist doch eh relativ. Sommerzeit, Winterzeit – und trotzdem keine Zeit. Aber dafür Zeit, den Mantel wieder rauszukramen und durch die Geschichte der zukünftigen Vergangenheit zu tragen. Herrje, das Teil wurde nicht für 8 Monate Schrank gekauft.

trennlinie

Lebenskunst

Ach, was sind wir dumme Leute –
wir genießen nie das Heute.
Unser ganzes Menschenleben
Ist ein Hasten, ist ein Streben
Ist ein Bangen, ist ein Sorgen –
Heute denkt man schon an Morgen.
Morgen an die spätere Zeit –
und kein Mensch genießt das Heut.
Auf des Lebens Stufenleiter
eilt man weiter, immer weiter.
Nutz den Frühling Deines Lebens
Leb im Sommer nicht vergebens
denn gar bald stehst du im Herbste
Bis der Winter naht, dann sterbste.
Und die Welt geht trotzdem heiter
Immer weiter, immer weiter.

Christian Reuter

trennlinie

Warum nur können so viele Menschen dem Herbst nichts abgewinnen? Es ist doch die mit Abstand schönste Jahreszeit – gleich nach dem Winter. Winter in dem Sinne von Winter und nicht Zwischending zwischen Herbst und Frühling, wie wir es in den letzten Jahren erleben durften. Doch ist es ein untrügliches Zeichen – der Winter naht. Wir sind in den „-ber“ – Monaten. Es wird Zeit für eine Abkühlung, nicht nur für die Natur, sondern auch die Gemüter der Menschen.

Der Kreislauf des Lebens – das Alter des Jahres, vor dem Ende, dem Tod. Der Jahreskreis, der sich bald schließen wird.

 
This entry was posted in Aus dem Leben, Gedanken gedacht, Geschwafel, Meinung gemeint, Morgendlicher Wahnsinn, Natur und Kosmos, Tagespalaver and tagged , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.