Propheten und Prophezeiungen

Unsere Geschichte, die Geschichte der Menschheit ist durchzogen von Propheten, ihren Visionen und Prophezeiungen. Wir folgen sogar ihren Lehren, die unser Leben maßgeblich bestimmen, wie auch unsere Kultur und die Religionen als Grundlage Visionen und Prophezeiungen hatten.

Einige wenige sind so bekannt, dass nach mehreren hundert, sogar tausend Jahren immer noch ihren Visionen gefolgt wird. Was war Jesus? Im Grunde nicht mehr oder weniger ein Prediger und Prophet, der Gottes Anweisungen interpretiert und umgesetzt hat. Erst durch das Konzil von Nizäa wurde er Gottes Sohn, unsterblich und die Gallionsfigur der Kirche, des Glaubens – der ganzen Religion. Ein paar hundert Jahre später hat es ihm ein anderer Prophet nachgemacht und darauf fusst eine neue Religion, der Islam. Interessant nur, dass in seinen Visionen die gleichen Engel zu ihm reden. Da stellt sich die Frage, ob beide, nur ein paar hundert Jahre auseinander, das gleiche Kraut geraucht haben.

book-552251_640Ob die Propheten und was sie geraucht oder genascht haben, um ihre Visionen zu bekommen, ob alles Erfindung oder Einbildung eines „kranken“ Geistes ist, darüber kann nur spekuliert werden. Nicht spekuliert werden kann über die Auswirkungen ihrer Visionen und Prophezeiungen, denen heute Heerscharen von Gläubigen folgen. Visionen von Propheten, die tatsächlich die Zukunft beeinflusst haben. Die Frage ist nur, ob die Visionen tatsächlich übernatürlichen Ursprungs waren oder kalkulierte Berechnung, um die Zukunft nach eigenen Wünschen zu gestalten. Wer hätte nicht schon eine Religion nach eigenem Gusto? Man stelle sich vor, Jesus und Mohammed hätten nicht existiert und die Menschen würde noch ihren jeweiligen alten Göttern huldigen. Oder die Propheten hätten andere Visionen gehabt, ihre Prophezeiungen waren in eine andere Richtung gegangen. Wie würde die Gegenwart aussehen, wie die Zukunft? Die Antwort auf diese Frage wäre prophetisch, visionär.

Doch gehen wir mal weg von den Propheten des Glaubens und der Religionen und wenden uns denen zu, die Ereignisse vorhersagen. Es gab derer viele Bekannte und noch mehr Unbekannte, allen voran Nostradamus. Und dennoch unterstelle man ihnen unterschwellig oder auch bewusst Scharlatanerie. Denn man muss kein Hellseher sein, um einen dritten Weltkrieg vorherzusagen, da reicht schon das Wissen um die Verstrickungen der Macht hinter den Kulissen und ihre Ambitionen. Es braucht nicht erst als Prophezeiung deklariert werden, dass der nächste große Knall kommt. Jeder, der mit offenen Augen durch die Weltgeschichte stromert, sieht das.

Visionen und Prophezeiungen haben den merkwürdigen, aber praktischen Umstand, das man fast alles vorhersagen kann – irgendwann wird es passieren. Denn keine Prophezeiung nennt ein genaues Datum, eine genaue Konstellation der Sterne. Wenn Menschen in die Zukunft sehen könnten, hätten sie die Geschicke der Welt sicherlich schon in bessere Bahnen gelenkt. Selbst jemand, der sich viel mit Mystik und Religion beschäftigt, wird irgendwann mit der Nase darauf stoßen, sofern er gelernt hat, den Verstand und auch die Intuition zu nutzen, die jedem Menschen mehr oder weniger gegeben sind. Wenn ich persönlich vorhersage, dass der Weltuntergang bevorsteht, dann fußt das auf der Wahrscheinlichkeit, dass bei den ganzen Felsklumpen, die durch unser Sonnensystem eiern, irgendeiner irgendwann und irgendwo auf die Erde knallen wird. Bin ich jetzt persönlich ein Prophet? Wohl kaum. Aber in dem Punkt ist es wahrscheinlich. So funktioniert auch eine Prophezeiung.

Es wäre vermessen zu behaupten, dass Prophezeiungen mit Absicht erstellt wurden, um die Geschichte zu beeinflussen. Oder doch nicht vermessen? Der Spielball geht nun in das Feld der Kommentare …

 
This entry was posted in Aus dem Leben, Damals war's - Geschichtliches, Gedanken gedacht, Geschwafel, Meinung gemeint, menschlicher Irrsinn, Natur und Kosmos, Religion und Aberglaube and tagged , , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.