Faszinierend, wie sich so die Quellen unterscheiden, wenn man Informationen zu einem bestimmten Dämon sich zusammen sammelt. Belial ist da keine Ausnahme, obschon er einer der bekannteren ist. Als einer der Höllenkönige kein Wunder, allerdings ist er bekannter geworden durch verschiedene Gastauftritte in diversen Spielen, bei denen er allerdings ständig unterlag. In seiner Herkunft aus den Schriftrollen vom Toten Meer allerdings ist er einer der zumindest vorübergehenden Gewinner, auch wenn er dann schlußendlich (wie könnte es auch anders sein) dem Licht unterliegen wird. Die letzte Zeit im Endkampf zwischen den Mächten des Lichtes und der Dunkelheit wird als seine Zeit deklariert, als die „Herrschaft des Belial„. Die bösen Mächte und Menschen gehören dabei zum Los des Belial.
In der satanischen Deutung kommt Belial die Rolle eines der 4 Erzdämonen – er repräsentiert den Nord, die Niedertracht der Erde und Unabhängigkeit (was auch immer das bedeuten mag). Im Satanismus LaVeyscher Prägung wird er als Metapher für einen unabhängigen Geist verstanden, der widerstrebend zu monotheistischen Dogmen und Regeln steht. Auf deutsch: Ein „Schlag in die Fresse“ für Glaubensrichtungen mit nur einem Gott.
Weitere Namen sind Beliar, Beliel oder Matanbukus. Die Bedeutung des Namens liegt, obgleich ähnlich, doch in verschiedenen Richtungen. So steht Belial im hebräischen für wertlos, Beliar im griechischen für der ohne Licht und Beliel im hebräischen für Wertloser Gottes. In der Dämonenhierarchie ist er einer der 4 Könige der Hölle und Untergebener sowohl von König Salomon (wer hätte das gedacht) und Luzifer/Satan. Bekannt ist er als der Herr der Lügen. So ist denn sein Zeitalter im Endkampf zwischen Licht und Dunkelheit auch das Zeitalter der Lügen.
Er erscheint meist in der Gestalt eines Engels, wirkt dadurch edel. Sollte er beschworen werden, kann er dem Beschwörenden Würden und Ämter verleihen sowie diesem Dienstgeister zur Seite stellen. Ebenso wird er auch als Anwalt der Hölle bezeichnet. So hat er in einem Prozeß, den er gegen Jesus führte, zwar verloren, aber diesen argumentativ überhaupt erst gegen Gott führen können. Gott als Richter – gegenüber seinem Sohn natürlich voreingenommen.
Von den Phöniziern/Sidoniern wird er ebenfalls angebetet. Sogar in Sodom wurde sein Name – der Sage nach – voller Ehrfurcht genannt. Wir wissen ja alle, wie es für die Einwohner der Stadt ausging. Von den Babyloniern wurde er als Orakel verehrt. Durch die Kirche wurde ihm das Laster der Päderastie (Alte Männer + junge Burschen) angedichtet. Er soll um des Lasters selbst willen in das Laster verliebt sein.
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Bezeichnenderweise ist mir der Dämon aufgefallen für ein Post an einem geschichtsträchtigem Datum. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Von meiner Seite war es Zufall – und sofern uns die überirdischen oder unterirdischen Mächte leiten, nun – das letzte Wort lassen wir ehrenhalber unausgesprochen.
(reblog)